Projektinhalt

Mit der Durchführung dieses Programms ist die Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (ABWF) in Berlin beauftragt worden. Das Programm steht auf drei relativ eigenständigen Säulen: Grundlagenforschung, Qualifizierungsprojekte, praxisorientierte betriebliche Entwicklungsprojekte. (Zur Struktur und Zielsetzung des gesamten Vorhabens vgl. QUEM Bulletin 3/96.). Neben dem SOFI sind an den Betriebsprojekten beteiligt: das Institut der deutschen Wirtschaft Köln; das Steinbeis Transferzentrum an der Universität Bremen; die CIM Transferstelle der FH Rheinland Pfalz in Koblenz; die a & o research GmbH in Berlin, die Steigenberger Unternehmensberatung Düsseldorf.  

Das SOFI beteiligte sich am Programmteil "Wissenschaftliche Begleitung der praxisorientierten betrieblichen Entwicklungsprojekte". Im Rahmen dieses Vorhabens wurden Projekte in 30 Betrieben gefördert. Zielsetzung der Betriebsprojekte war die Erhöhung der betrieblichen Leistungsfähigkeit durch die Entwicklung der Kompetenz der Beschäftigten. Die betrieblichen Strukturen und der Arbeitsprozeß solten so arrangiert werden, daß die Förderung der Beschäftigten systematischen und dauernden Charakter im Sinne einer "lernenden Organisation" annimmt. Beispiele für die Vorhaben sind die Einführung von Gruppenarbeit, die Umsetzung einer neuen Führungsorganisation, die Qualifizierung bestimmter Beschäftigtengruppen, die Realisierung eines neuen Weiterbildungskonzeptes. Ausgewählt wurden Maßnahmen, die zu einer engeren Verzahnung von Organisations- und Personalentwicklung führen sollen.  

Das SOFI begleitete 6 betriebliche Einzelprojekte. In einem breiteren organisationssoziologischen Zugriff wurde der Zusammenhang der Projekte mit der betrieblichen Sozialordnung untersucht. Dabei ist die Frage verfolgt worden, inwieweit Betriebskulturen, innerbetriebliche Interessenlagen, Akteurskonstellationen und Projektmaßnahmen den organisationalen Wandel ermöglichen bzw. blockieren.  

Das SOFI unterstützte moderierend die organisationalen Veränderungs- und Lernprozesse. Die heterogenen bzw. gegensätzlichen Haltungen und Einstellungen der Betroffenen werden analysiert, um eine umfassende Sicht der jeweiligen Problemlage in den Betrieb zurückzuvermitteln. Es geht dabei um eine möglichst transparente Vorstrukturierung der anstehenden Probleme der Entwicklungsprojekte und die Vorstellung möglicher Lösungsvarianten mit ihren Implikationen. Neben der damit verbundenen Maßnahmenevaluation war eine auf drei Jahre angelegte Prozeßanalyse vorgesehen, um über einen kurzfristigen Erfolg des Pilotprojektes hinaus abzuschätzen, inwiefern auch das Erfolgskriterium eines längerfristigen Eingehens der Projektergebnisse in die betriebliche Sozialordnung erfüllt werden kann.