Projektinhalt

Wie wollen und können Beschäftigte sich in Deutschland und Frankreich beruflich entwickeln? Vor dem Hintergrund einer sich globalisierenden Ökonomie, gestiegenen Flexibilitätsanforderungen sowohl für Betriebe als auch für Individuen sowie einer Diversifizierung individueller Ansprüche an Arbeit widmet sich das deutsch-französische Projekt DEVENT der Frage nach dem Zusammenspiel von betrieblicher Personalpolitik und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Beschäftigten in Deutschland und Frankreich.

Untersucht wird, welche Bedeutung Personalpolitik in Unternehmen hat und wie sie zur Entwicklung individueller Kompetenz und Beschäftigungsfähigkeit beiträgt. Dabei wird ein Verständnis von Kompetenz und Beschäftigungsfähigkeit zugrunde gelegt, das an den Ansatz der Verwirklichungschancen (Capability-Ansatz) anknüpft.

Das Projekt konzentriert sich auf drei Schwerpunkte:

  1. Wie werden die Personalpolitik von Unternehmen und ihre Instrumente in deutschen und französischen Standorten jeweils umgesetzt? Und wie wirken sich diese auf Arbeit und Berufsverläufe von Beschäftigten aus?
  2. Auf welche Weise werden diese Instrumente an nationale gesetzliche Rahmenbedingungen und sozialpartnerschaftlich ausgehandelte Tarifvereinbarungen angepasst?
  3. Wie wird Vertrauen in den deutschen und französischen Unternehmen aufgebaut und gesichert?

Die qualitative Studie wird in multinationalen Unternehmen in Deutschland und Frankreich durchgeführt. In jedem Unternehmen werden in einem deutschen und einem vergleichbaren französischen Standort verschiedene Akteursgruppen interviewt: Beschäftigte, Personalverantwortliche, ManagerInnen sowie BeschäftigtenvertreterInnen. 

Methodologisch werden drei verschiedene Perspektiven miteinander verknüpft:

  1. diejenige der Institutionen durch die Analyse der institutionellen Rahmungen von Arbeit,
  2. die organisationale Perspektive durch die Realisierung der Betriebsfallstudien von Unternehmen und
  3. die individuelle-berufsbiographische Perspektive durch einen biographischen Zugang.

Mit der Studie soll ein Beitrag zu einer Verflechtungsgeschichte (histoire croisée) der Arbeit in Deutschland und Frankreich geleistet werden, und damit zur Frage wie sich ArbeitnehmerInnen und Unternehmen in beiden Ländern gleichartigen Anforderungen und Problemen stellen.  

 

Projektbeschreibung auf französisch