Projektinhalt

Arbeitsbeziehungen werden über den formalen Arbeitsvertrag hinaus durch den impliziten Arbeitsvertrag geregelt, der der Einbindung insbesondere der hochqualifizierten Mitarbeiter dient. Er ist traditionell bestimmt durch den Austausch von Leistungsverausgabungen, Loyalität und Engagement gegen das unausgesprochene Versprechen von Arbeitsplatzsicherheit sowie Aufstiegschancen. Hintergrund dieses Konzepts ist die Vorstellung einer Arbeitsorganisation, die an beruflichen Kompetenzprofilen mit hoher Kontinuität und Entwicklungsfähigkeit orientiert ist. Dieser “traditionelle“ implizite Arbeitsvertrag ist in den letzten zwei Jahrzehnten aufgrund von Turbulenzen auf den Märkten, strukturellen Krisenerscheinungen und einer zunehmenden Unkalkulierbarkeit in den beruflichen Anforderungen brüchig geworden. Man kann davon ausgehen, dass die Unternehmen auch in Zukunft zur Lösung des Problems der Transformation von Arbeitsvermögen in betrieblich verwertbare Arbeitsleistung weiterhin auf das Konstrukt impliziter Arbeitsverträge angewiesen sind. Offen ist, wie diese unter veränderten ökonomischen Bedingungen aussehen könnten. Gegenstand der Arbeit ist die Frage, wieweit betriebliche Konzepte der Kompetenzentwicklung als Instrument zur Wiederherstellung des impliziten Arbeitsvertrages geeignet sind.