Projektinhalt

Die Verbreitung neuer Kommunikationsmedien, speziell des WWW, hat den seit längerem beobachtbaren Trend zur Einbeziehung des Endkunden als letztes Glied in die Wertschöpfungskette verstärkt. Viele der Instrumente der wirtschaftlichen Koordination, insbesondere Maßnahmen zur Spezifizierung, Individualisierung, zum Maßschneidern (customizing) - zusammengefasst unter dem Begriff der Konfiguration von Leistungen - werden dabei über den bekannten Rahmen in der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit hinaus auf Konsumenten ausgedehnt, und es entstehen qualitativ neue Möglichkeiten der Individualisierung von Leistungsattributen unter Beteiligung von Konsumenten. Allerdings beschränken sich die bisher realisierten Maßnahmen fast ausschließlich auf Auswahl oder Kombination bereits vom Anbieter vorgegebener Leistungsattribute, z.B. Komponenten einer Reise oder eines PCs. Damit wird der Spielraum für die Artikulation von Kundenwünschen und -anforderungen nicht nur anbieterseitig stark vorstrukturiert, sondern auch begrenzt. Weder Produkt- bzw. Leistungsinnovation noch Aneignungsprozesse durch die Konsumenten lassen sich auf diese Weise unterstützen.

Vor diesem Hintergrund wurden Formen, Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der Leistungsspezifikation und Konfiguration durch Konsumenten beim elektronischen Geschäftsverkehr analysiert. Die Vorgehensweise umfasste fünf aufeinander aufbauende und sich wechselseitig ergänzende Schritte:

  • Erarbeitung und Ausdifferenzierung eines Bezugsrahmens zur computer-gestützten Konfiguration digitaler Produkte,
  • prototypische Gestaltung eines web-basierten Beratungssystems zur Veranschaulichung von Unterstützungsmöglichkeiten der Konsumenten bei der Spezifikation und Kombination von Leistungsattributen am Beispiel von Telekommunikationsdienstleistungen,
  • Durchführung und Auswertung von Experimenten zur Überprüfung der Akzeptanz und Beratungsqualität dieses computer-vermittelten Systems zur Leistungskonfiguration,
  • Erörterung der Generalisierbarkeit und der gesellschaftlichen Implikationen der Ergebnisse,
  • Diskussion der methodologischen Implikationen für empirische Forschung im Umfeld des WWW.


Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster (Prof. Stefan Klein) durchgeführt.