Projektinhalt

Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) untersucht ein Forschungsteam unter Leitung des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI) e.V. zwischen Mai 2013 und März 2016 die Inanspruchnahme und Umsetzung der Leistungen für Bildung und Teilhabe.

Neben dem SOFI sind folgende Personen und Institutionen an der Untersuchung beteiligt:

  • Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt (FIA), Berlin
  • Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller Universität Jena,
  • Petra Kaps, Berlin
  • Lutz Wende OrganisationsBeratung, Alfter-Witterschlick
  • Zoom – Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V., Göttingen

 

Forschungsfragen und Vorgehen

Der Evaluationsauftrag umfasst drei Forschungsfragen:

  • Wird die Intention des Gesetzgebers erfüllt?
  • Kommen die Leistungen des Bildungspaketes bei den Anspruchsberechtigten an?
  • Was sind fördernde und hemmende Faktoren für die Inanspruchnahme?

Die Evaluation ist als qualitative Untersuchung angelegt. In 29 kommunalen Fallstudien werden institutionelle und individuelle Faktoren in der kommunalen Umsetzungspraxis untersucht, die sich fördernd oder hemmend auf die Inanspruchnahme der BuT-Leistungen auswirken. Zum einen sind die Organisationsstrukturen, die lokalen Kommunikationsstrukturen zur Umsetzung des Hinwirkungsgebots und die Interaktionsbeziehungen zwischen den Leistungsstellen, den Leistungsträgern und intermediären lokalen Akteuren darzustellen. Zum anderen werden Leistungsberechtigte und die Leistungsanbieter zur Inanspruchnahme unter den Bedingungen der lokalen institutionellen Konstellationen sowie zur Bewertung der Leistungen befragt. Die Analyse der Umsetzung soll alle Rechtskreise und möglichst viele beteiligte Akteure einbeziehen, jedoch liegt der Schwerpunkt auf Leistungen nach SGB II und BKGG (für Empfänger/innen von Kinderzuschlag und Wohngeld).

Zentrale Erhebungsschritte sind eine standardisierte Online-Befragung aller Leistungsträger und Vor-Ort-Erhebungen zu zwei Zeitpunkten 2013/14 und 2014/15 für die kommunalen lokalen Fallstudien. Landesregelungen werden in einer schriftlichen Länderbefragung erhoben.

 

Projektorganisation

Bei der qualitativen Evaluation kooperieren das SOFI und seine Partnereinrichtungen mit zwei weiteren, quantitativ angelegten Teilprojekten: Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit wertet Daten des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) zur Inanspruchnahme der Leistungen für Bildung und Teilhabe aus, und das Statistische Bundesamt untersucht den Erfüllungsaufwand für die kommunalen Leistungsstellen.

Die Evaluation der bundesweiten Inanspruchnahme und Umsetzung der Leistungen für Bildung und Teilhabe ist mit der zuständigen Arbeitsgruppe des Bund-Länder-Ausschusses nach § 18c SGB II und mit den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt. Das BMAS hat einen Projektbeirat berufen, dem neben Bundes- und Landesministerien auch der Deutsche Landkreistag (für die Spitzenverbände) und der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge (als Experte) angehören.